Liebes Deutschland,
nun sitze ich hier im Lerato House wie jeden Dienstagvormittag in den letzten 12 Monaten. Nächsten Dienstag um diese Zeit werde ich mit (hoffentlich) gepackten auf meinen Flug zurück nach Deutschland warten. So richtig begreifen kann ich das noch nicht. Es möge übertrieben wirken, jedoch kann ich mir das „Alltagsleben“ in der alten Heimat nicht so wirklich ausmalen. Schlichte Dinge wie abends im Dunkeln unbefreit rausgehen, das Dorfleben im guten altem Fredenbeck und alleine im Zimmer leben, kommen mir fern vor. Jedoch freue mich natürlich auch sehr auf zuhause. Auf meine Familie, Freunde, Hunde, auf Bäcker Bösch, Bockel,Rossmann, Hamburg.. Und auf mein neues Leben in Göttingen!
Ich werde dort ab Oktober Jura studieren und mit meiner besten Freundin zusammenwohnen. Es fängt also wieder ein neues Lebensabschnitt an und das ist auch gut so.
Meine letzten Wochen in Südafrika waren sehr ereignisreich. Da war zum einen das Oppi Koppi Festival in Northam,Limpopo. Vom 4. bis zum 8. August verbrachte ich gemeinsam mit Nik und Frieda super coole Tage dort. Vormittags in den Campingstühlen chillen, von Nachbar zu Nachbar laufen und neue Leute kennenlernen- und das bei bestem Wetter. Auf dem Festival wurde vor allem Rock, südafrikanischer Hip Hop, Elektro/House und Metal gespielt. Es gab insgesamt 5 Bühnen,viele Essensstände und SEHR VIEL Staub. Man war einfach die ganze Zeit dreckig, egal wieviele Wet Wipes man benutzte.
Ich kam auch in den Genuss meines ersten Metal Core Konzerts (August burns Red). Nik warf mich mitten in die sich schubsende und wie wild springende Menge- meine erstes Mal „moshen“. Es war zwar ziemlich schmerzhaft und ich habe mich früh zurückgezogen bzw. wurde ich weggezogen, aber auch sehr witzig. Ich würde jetzt nicht nochmal auf so ein Konzert gehen, aber die Erfahrung war es wert.
Das Oppi Koppi war von der Atmosphäre ganz anders als das Bushfire Festival in Szwaziland Ende Mai. Es kam viel mehr die „Festivalatmosphäre“ auf, wir haben unglaublich nette Leute kennenlernt und jeder war einfach gut drauf und offen- typisch Südafrika 🙂
Gemeinsam mit Frieda und Seno 🙂
An meinem vorletzten Wochenende fuhr ich mit allen Lerato House Mitarbeitern und den Mädels nach Bela Bela in die Warmbaths. Bela Bela ist ca. 1,5 Stunden von Pretoria entfernt und die Warmbaths ist ein Outdoor Wasserpark mit Wasserrutschen, Grillständen usw. Nachdem wir 4 Stunden !!!! auf den Minibus Fahrer gewartet haben, ging es gegen halb 12 endlich los. Geplant war die Abfahrt gegen 7.30. Wieder einmal wurde meine Geduld auf die Probe gestellt, aber das bin ich mittlerweile gewohnt.
Obwohl wir erst mittags ankamen, genossen wir den Tag vollkommen. Mit den kleinen Mädels in meinen Armen rutschten wir natürlich auch die großen Rutschen runter, allerdings mit viel Geschrei und anschließenden Todesängsten (ist aber alles glatt gelaufen). Als Kompensierung für die Verspätung haben die Minibusfahrer für uns gegrillt,war auch das geringste -.-
Am Abend kehrten wir alle erschöpft, aber glücklich zurück.
Jetzt bin ich dabei, die letzten Geschenke für daheim und hier zu besorgen und langsam aber sicher meine Sachen zu packen. Am Samstag ist der Haupttag vom Feast of the Clowns. Das Feast ist eine jährliche Veranstaltung von TLF, um auf soziale Ungerechtigkeiten in der inner city Pretorias aufmerksam zu machen(http://feast.tlf.org.za/about/). Am 20. wird eine große Parade durch die Stadt stattfinden und verschiedene Künstler werden im Burgers Park auftreten. Abends feiern wir dann bei uns im Museums Park unsere Abschiedsfeier und meinen Geburtstag 🙂
Bis die Tage,
Anna